In Anwesenheit des Hauptgeschäftsführers der IHK zu Coburg, zahlreicher Stadträte und Vertreterinnen des Elternbeirats übergab der Leiter des Amts für Jugend und Familie, Reinhold Ehl, am heutigen Freitag die offizielle Betriebserlaubnis für Coburgs ersten bilingualen Kindergarten an die Leitung des Kindergartens Sabine Groh und den Geschäftsführer der ASCO-Gruppe Matthias Schmidt-Curio.
Ascolino, Coburgs erster bilingualer Kindergarten, ist am 16.10.2020 offiziell „eingeweiht“ worden. Von der ersten Idee für einen zweisprachigen Kindergarten bis zur heutigen Eröffnung vergingen über zehn Jahre. Schon 2008 hatte die ASCO damit begonnen, Kleinkinder für das Erlernen einer Fremdsprache zu begeistern. Das damalige Angebot richtete sich an Kindergärten in Stadt und Landkreis und umfasste stundenweise Betreuung der Kinder durch Muttersprachler*innen. Spielerisch und mit viel Spaß sollten die Kinder an die englische Sprache herangeführt werden. Damals stieß das Angebot teilweise durchaus auch auf Skepsis seitens einiger Eltern und mancher Betreuer*in.
Ganz anders verhielt es sich im Jahr 2018, als erste konkrete Schritte unternommen wurden, um die Idee zu einem bilingualen Kindergarten Wirklichkeit werden zu lassen. In seiner Dankesrede lobte Matthias Schmidt-Curio, Geschäftsführer der ASCO-Gruppe, die Zustimmung und Unterstützung der Stadt und insbesondere des Jugendamts für das Projekt. Nur dank der engen Zusammenarbeit aller Beteiligten konnte das Projekt so rasch zum Abschluss gebracht werden. Das sei nicht zuletzt dem ausführenden Architekten Peter Kammerscheid zu verdanken. Das Team der Betreuer*innen und die Leitung des Kindergartens leiste echte Pionierarbeit für Coburg und habe Mut bewiesen sich auf das „Wagnis Zweisprachigkeit“ in der Kinderbetreuung einzulassen. Das Engagement habe sich gelohnt, und die Erwartungen seien weit übertroffen worden, so Schmidt-Curio.
Heute werden täglich 25 Kinder im ASCOLINO betreut. Zum Anlass der Eröffnung hatten die Kinder zwei Lieder, ein deutsches und ein englisches, einstudiert und zur Begrüßung der Gäste zum Besten gegeben. Danach durften sie vereinbarungsgemäß auf ihren Spielplatz zurückkehren – bevor der „langweilige Teil“ losging.
Für die Kommune, so Reinhold Ehl, Leiter des Amtes für Jugend und Familien der Stadt Coburg, liege das Hauptaugenmerk auf dem pädagogischen Angebot. Auch er zeigte sich erfreut über die rasche Umsetzung des Projekts. Der Zeitraum von Antragsstellung bis zur Realisierung sei mit knapp einem Jahr vorbildlich. Anschließend erläuterte er den Anwesenden den Zusammenhang zwischen Bedarfsprognose und Befristungen für Kindertagesstätten. Für den bilingualen Kindergarten erwarte er eine erfolgreiche Zukunft. Allgemein dürfe auch in Krisenzeiten nicht an falscher Stelle gespart werden. Investitionen in den sozialen Bereich seien stets gut angelegtes Geld.
Der Hauptgeschäftsführer der IHK zu Coburg, Siegmar Schnabel, hob die Bedeutung eines bilingualen Kindergartens als Standortfaktor hervor und beglückwünschte alle Beteiligten auch im Namen des IHK-Präsidenten. Die IHK habe von Anfang an das Konzept unterstützt und hoffe, dass bald auch mehr Plätze zur Verfügung stehen.
Auch Sabine Groh, Leitung des Kindergartens, kam auf das Thema Standortfaktor zu sprechen. Kürzlich entschied sich eine Familie aus Nürnberg nur aufgrund der Existenz eines bilingualen Kindergartens für den Umzug nach Coburg. Sie freue sich über das gute Gelingen und dankte ihrem Team.
Die Erteilung der offiziellen Betriebserlaubnis durch die Stadt Coburg bilde einen wichtigen Meilenstein für das Projekt, so Matthias Schmidt-Curio. Gerne hätten das Team schon früher die Einweihung gefeiert – aufgrund der Corona-Krise sei dies aber nicht möglich gewesen. Ein richtig großes Fest – am liebsten mit allen Kindern, Eltern, Großeltern und Freunden – könne leider allerdings auch zum jetzigen Zeitpunkt nicht stattfinden. Für die Zukunft wünscht er sich eine Entfristung der Betriebserlaubnis und einen Umzug aus dem Provisorium in der Alexandrinenstraße in ein dauerhaftes Domizil.